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Einspruch gegen Erbschaftsteuerbescheid

Dr. Deniz Hoffmann

Dr. Deniz Hoffmann

Partner | Rechtsanwalt | Fachanwalt für Steuerrecht

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Die Auseinandersetzung mit einem Erbschaftsteuerbescheid ist für viele Erben eine komplexe Herausforderung. Nicht selten sind Bescheide fehlerhaft oder beruhen auf unzutreffenden Wert-Feststellungen. Ein wohlüberlegter Einspruch gegen Erbschaftssteuerbescheid kann helfen, unberechtigte Steuerforderungen abzuwenden oder zu reduzieren. Im Folgenden erklären wir, wann ein Einspruch sinnvoll ist, wie der Ablauf des Einspruchsverfahrens aussieht und was Sie als Betroffener wissen sollten.


Sie sind auf der Suche nach Unterstützung im Steuer- und Erbrecht? Als Fachanwalt für Erbrecht und Steuerrecht in Frankfurt am Main bieten wir eine individuelle und umfassende Beratung. Ob Pflichtteil, Nachfolgeplanung oder Erbschaftsteuerrecht – wir begleiten Sie auf dem Weg zu einer sicheren und konfliktfreien Regelung. Nehmen Sie gerne Kontakt auf.

Was ist ein Erbschaftsteuerbescheid?

Ein Erbschaftsteuerbescheid wird vom zuständigen Finanzamt erlassen und teilt dem Erben oder Vermächtnisnehmer die festgesetzte Erbschaftsteuer mit. Er basiert auf der Wertermittlung des vererbten Vermögens oder Vermächtnisses sowie den geltenden persönlichen Steuerfreibeträgen und Steuersätzen. Der Bescheid stellt einen Verwaltungsakt dar und ist für den Erben rechtlich bindend, sofern er nicht fristgerecht angefochten wird.

Im Bescheid sind in der Regel die Zusammensetzung des steuerpflichtigen Erwerbs, die angewandten Steuersätze und der zu zahlende Betrag detailliert dargestellt. Gerade bei der Bewertung von Immobilien oder Unternehmensbeteiligungen treten häufig Differenzen auf, die einen Einspruch erforderlich machen können. Auch kleine Fehler im Detail, etwa bei der Ermittlung des Nettovermögens, können erhebliche Auswirkungen auf die Höhe der Steuer haben.

Einspruch gegen Erbschaftsteuerbescheid: Häufige Gründe und mögliche Fehler

Es gibt zahlreiche Gründe, die einen Einspruch gegen den Erbschaftsteuerbescheid rechtfertigen. Zu den häufigsten zählen:

  • Fehlerhafte Werte-Feststellungen: Immobilien, Betriebsvermögen oder Kunstgegenstände werden zu hoch bewertet. Fehler entstehen häufig bei der Anwendung der Bewertungsvorschriften, etwa wenn der gemeine Wert fehlerhaft ermittelt wird oder wertmindernde Umstände wie Nießbrauchrechte unberücksichtigt bleiben.

  • Unberücksichtigte Freibeträge oder Steuervergünstigungen: Persönliche Freibeträge oder Sonderregelungen, etwa die Steuerbefreiung für ein Familienheim oder die Verschonung von Betriebsvermögen nach §§ 13a, 13b ErbStG, werden nicht oder nicht vollständig berücksichtigt.

  • Unrichtige Feststellungen im Grundlagenbescheid: Häufig richtet sich der eigentliche Fehler nicht gegen den Erbschaftsteuerbescheid selbst, sondern gegen einen vorherigen Grundlagenbescheid (z. B. Feststellungsbescheid über den Grundstückswert oder Unternehmenswert). Ein Einspruch gegen den Folgebescheid bleibt damit erfolglos, wenn der Fehler bereits im Grundlagenbescheid enthalten ist.

  • Falsche Steuerklasse oder Steuersatz: Das Finanzamt wendet eine unzutreffende Steuerklasse an oder berechnet den Steuersatz fehlerhaft. Gerade bei entfernteren Verwandtschaftsverhältnissen entstehen hier oft Probleme.


Ein sorgfältiger Blick auf die Berechnungsgrundlagen des Bescheides ist wichtig, um zu klären, ob ein Einspruch Erfolg verspricht. Gerne übernehmen wir dies für Sie.

Fristen und Formvorgaben für den Einspruch gegen Erbschaftsteuerbescheid

Ein Einspruch gegen den Erbschaftsteuerbescheid muss innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe schriftlich beim zuständigen Finanzamt eingereicht werden. Die Bekanntgabe erfolgt in der Regel mit der Postzustellung. Maßgeblich für die Einhaltung der Frist ist der tatsächliche Zugang des Bescheids beim Erben.


Der Einspruch muss den konkreten Verwaltungsakt bezeichnen und deutlich machen, gegen welche Feststellungen oder Bewertungen sich der Erbe wendet. Eine ausführliche Begründung ist zwar nicht zwingend erforderlich, erhöht jedoch die Erfolgsaussichten erheblich. Das Finanzamt wird den Bescheid nur dann überprüfen und korrigieren, wenn nachvollziehbare Einwendungen vorgebracht werden.


Nähere Einzelheiten zu Fristen, Formvorgaben und dem allgemeinen Ablauf finden sich im ausführlichen Beitrag zum Thema Einspruch gegen Steuerbescheid.

Erbschaftsteuer: Ablauf eines Einspruchsverfahrens

Nach Einlegung des Einspruchs prüft das Finanzamt den Bescheid erneut in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht. Der gesamte Sachverhalt wird nochmals vollständig überprüft.

Wird dem Einspruch stattgegeben, erfolgt eine Aufhebung oder Änderung des Erbschaftsteuerbescheides. Lehnt das Finanzamt den Einspruch ab, ergeht eine formelle Einspruchsentscheidung. Gegen diese Entscheidung steht dem Erben der Weg zum Finanzgericht offen.

Im Einspruchsverfahren besteht auch die Möglichkeit, neue Tatsachen und Beweismittel vorzubringen. Es ist daher empfehlenswert, frühzeitig eine umfassende Argumentation mit allen relevanten Unterlagen vorzubereiten.

Einspruch gegen Erbschaftsteuerbescheid: Diese Risiken kommen auf Sie zu

Ein Einspruch bietet die Chance, eine fehlerhafte Steuerfestsetzung zu korrigieren und damit unrechtmäßige Steuerlasten zu vermeiden. Gleichzeitig eröffnet der Einspruch dem Finanzamt die Möglichkeit, auch zu Ungunsten des Steuerpflichtigen zu prüfen. In Einzelfällen kann dies zu einer Erhöhung der Steuer führen (sogenannte Verböserung).

Besonders zu beachten ist das Verhältnis zwischen Grundlagenbescheid und Folgebescheid. Grundlage für die Steuerfestsetzung ist häufig ein gesonderter Feststellungsbescheid über den Wert des Vermögens. Nach § 351 Abs. 2 der Abgabenordnung ist der Folgebescheid an den Inhalt des Grundlagenbescheides gebunden. Das bedeutet: Ist der Fehler bereits im Feststellungsbescheid enthalten und wurde dieser nicht rechtzeitig angefochten, bleibt ein Einspruch gegen den Erbschaftssteuerbescheid erfolglos.

Eine umfassende Analyse des gesamten Verfahrens, einschließlich aller zugrunde liegenden Bescheide, ist der erste Schritt, um die Erfolgsaussichten eines Einspruchs korrekt einzuschätzen. Gerne informieren wir Sie über den Ablauf und die zu erwartenden Kosten.

Fachanwalt für Steuerrecht: So erhalten Sie Unterstützung

Die Prüfung und Anfechtung eines Erbschaftsteuerbescheides erfordert ein tiefes Verständnis des Steuerrechts, des Bewertungsrechts und der Verfahrensvorschriften. Unsere Kanzlei ist auf das Steuer- und Erbrecht spezialisiert und verfügt über umfangreiche Erfahrung im Umgang mit komplexen Erbfällen und der Anfechtung von Steuerbescheiden.

Unsere Anwälte analysieren Ihren Erbschaftsteuerbescheid sorgfältig, prüfen alle zugrunde liegenden Feststellungen und identifizieren mögliche Fehlerquellen. Dabei beziehen wir nicht nur die offensichtlichen Bewertungsfragen ein, sondern auch subtile Aspekte wie Freibeträge, Verschonungsregelungen und verfahrensrechtliche Besonderheiten.

Wir übernehmen für Sie die vollständige Korrespondenz mit dem Finanzamt, formulieren einen rechtssicheren und fundierten Einspruch und vertreten Ihre Interessen mit Nachdruck und Fingerspitzengefühl. Sollte das Finanzamt den Einspruch zurückweisen, führen wir für Sie selbstverständlich auch das anschließende Klageverfahren vor dem Finanzgericht.

Unser Ziel ist es stets, für unsere Mandanten die wirtschaftlich beste Lösung zu erreichen. Dabei legen wir besonderen Wert auf eine transparente Kommunikation: Sie erhalten von uns eine realistische Einschätzung der Erfolgsaussichten sowie klare Handlungsempfehlungen. Wir begleiten Sie durch das gesamte Verfahren – engagiert, effizient und mit dem juristischen Sachverstand, den komplexe Erbschaftsteuer-Angelegenheiten erfordern.

Fazit: Einspruch bei berechtigten Zweifeln

Ein Einspruch gegen den Erbschaftsteuerbescheid ist bei berechtigten Zweifeln an der Höhe der festgesetzten Steuerbeträge nicht nur sinnvoll, sondern häufig notwendig. Fehlerhafte Bewertungen, übersehene Vergünstigungen oder fehlerhafte Grundlagenbescheide können zu erheblichen finanziellen Belastungen führen.

Wer innerhalb der geltenden Fristen handelt und den Einspruch sorgfältig vorbereitet, hat gute Chancen, eine Korrektur der Steuerfestsetzung zu erreichen. Eine umfassende rechtliche Beratung ist dabei unerlässlich, um typische Fallstricke zu vermeiden und das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Unsere spezialisierten Anwälte unterstützen Sie zuverlässig bei der Prüfung und Durchsetzung Ihrer Ansprüche. Sprechen Sie uns gerne an – wir beraten Sie individuell und kompetent.


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